Ob er Fan von RB ist, wird Chefarzt Dietger Niederwieser gefragt. „Natürlich, als Leipziger muss man das doch sein“, lautet die Antwort des 65-Jährigen. Dabei ist der Fußball nicht des Professors sportliche Urerfahrung. Als hochgewachsener Student spielte er einst Volleyball. Als neuer RB-Fanempfängt er RBGeschäftsführer Matthias Reichwald mit Marketingteam im José Carreras-Haus, der hämatologisch-onkologischen Klinik der Universität Leipzig. Dabei kommt es sozusagen zum Treffen auf Champions-League-Niveau. Da – der Fußballverein, der erstmals in Europas Eliteklasse kickte, hier – die Spezialklinik für Leukämie- und Krebsbehandlung sowie -Forschung, die zu den gefragtesten Einrichtungen ihrer Art gehört. Patienten aus aller Welt kommen zur Behandlung nach Leipzig.
Die RB-Delegation hat eine stattliche Spende mitgebracht. Reichwald überreicht Niederwieser und dem Verein Zusammen gegen den Krebs einen Scheck in Höhe von 30 000 Euro. Das Geld, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Peter Heitmann, seines Zeichens Branddirektor der Leipziger Feuerwehr, ist die Anschubfinanzierung für neue Geräte zur Krebsforschung. Die hat sich laut Niederwieser in den vergangenen Jahren gewaltig entwickelt, vor allem im Bereich der Gentherapie.
Die Spende von RB soll laut Reichwald kein Einzelfall sein. Er nennt auch den sehr persönlichen Hintergrund für das Engagement der Fußballprofis. Sportdirektor Ralf Rangnick, dessen Familie leidvolle Erfahrung mit dem Thema Krebs machen musste, organisierte schon in seiner württembergischen Heimat Events zur Unterstützung der Krebshilfe. In und für Leipzig wird dieses Engagement fortgesetzt.
Den Verein Zusammen gegen den Krebs gibt es seit 2004. Bis heute wurden von ihm mehr als 1,8 Millionen Euro eingeworben und mehr als 1,6 Millionen Euro für die Forschung ausgegeben. In der Liste der Spender steht nun auch RB. Mit Blick nach vorn könnte man sagen: Neues Spiel -neues Glück.
vgl. LVZ 2018-01-12 (Th. Mayer)