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Neue Stammzelltransplantation – Hoffnung auf Gesundung

Neue Stammzelltransplantation – Hoffnung auf Gesundung

Danke – seit drei Wochen wieder zuhause

Leipzig: Es war Anfang März 2016. Im Marriott-Hotel waren über 800 Leipzigerinnen und Leipziger der Aufforderung gefolgt, um sich bei einer sogenannten Typisierung als potenzielle Knochenmarkspender registrieren zu lassen. Mit der Aktion sollte vor allem der an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Leipzigerin Martina Wende (40) geholfen werden.

Die Gärtnerin aus dem Botanischen Garten der Universität Leipzig, deren Fachgebiet die Steppenpflanzen Europas und Asiens sind, setzte große Hoffnungen in die Aktion. Mehrere Chemotherapien hatte die seit 2012 an Krebs Leidende schon hinter sich. Eine Stammzelltransplantation war für sie die letzte Rettung. Aus medizinischen Gründen kamen für sie die Familienmitglieder nicht als Spender in Frage. Auch die Leipziger Suche verlief, wie sich im Ergebnis herausstellt, für sie genau so erfolglos wie die Suche nach einem geeigneten Spender in den weltweiten Datenbanken mit 16 Millionen Einträgen. Nicht in einem Fall stimmten die für eine Transplantation erforderlichen zwölf gemeinsamen Gewebemerkmale mit denen von Martina Wende überein.

In der Carreras-Klinik entschloss man sich zur Transplantation, griff auf eine fremde Knochenmarkspende, bei der nur drei Gewebemerkmale nicht übereinstimmen, zurück und ergänzte den schwerwiegenden medizinischen Eingriff wenige Tage später medikamentös aufgrund ­neuester medizinischer Erkenntnisse. „Vor drei Jahren hätten wir uns so eine Transplantation nicht getraut. Die Grundlagenforschung macht es möglich“, erklärt Chefarzt Dietger Niederwieser. Am 21. April war Martina Wende transplantiert worden. Nun sitzt sie dem Professor gegenüber und kann wieder hoffnungsvoller in die Zukunft schauen. Er überreicht ihr einen Blumenstrauß aus Marzipan, da sie für sechs Monate nicht mit richtigen Blumen in Kontakt kommen darf. Die schwersten Folgen der Transplantation hat Martina Wende überstanden. Es bleibt freilich wie in jedem Fall einer Stammzelltransplantation das Restrisiko, das erst nach zwei Jahren endgültig festgestellt werden kann, ob der Blutkrebs besiegt ist. Die Patientin setzte und setzt großes Vertrauen in die Ärzte der Leipziger Klinik und möchte sich vor allem bedanken bei Oberarzt Vladan Vucinic, der ihr behandelnder Arzt war und ist.

Martina Wende gehört in diesem Jahr zu den erneut 220 Patienten, die sich an der Leipziger Klinik einer Stammzelltransplantation unterziehen müssen. Dabei profitieren sie vom ständigen Fortschritt der medizinischen Forschung, der einher geht mit der Patientenbehandlung auf höchstem Niveau. Wichtiger Partner der Klinik ist seit 2004 der Verein Zusammen gegen den Krebs, der in seinem nunmehr zwölfjährigen Bestehen insgesamt drei Millionen Euro an Spenden einwarb, die dem Kampf gegen Krebs zur Verfügung gestellt werden konnten. Mit 500.000 Euro wurde allein der Aufbau eines Forschungslabors in der Carreras-Klinik unterstützt.

Bitte spenden Sie an “Zusammen gegen den Krebs” für die Leukämieforschung der Abt. Hämatologie und internistische Onkologie der Uni Leipzig!

Aktuell werden an der Klinik dank der Spenden sechs Projekte zur Erforschung vieler bösartiger Erkrankungen gefördert. Darüber hinaus möchte der Verein den Erwerb einer Maschine zur Kultivierung und Isolierung von Zellen mittels an Magnetpartikel gebundenen Antikörpern stemmen. Das medizintechnische Wunderwerk, entwickelt von dem aus Ungarn stammenden Stefan Miltenyi und hergestellt in dessen weltweit führender Biotechnologiefirma in Bergisch Gladbach, kostet 150.000 Euro und würde vielen Patienten das Leben retten können. Weitere Spenden werden benötigt. Vereinsmitgründer und Vorstandsmitglied Jochen Müller-Berndorff ist nicht zu erschrecken ob der sechsstelligen Eurosumme, die wieder mal gesammelt werden soll: „Wir schaffen auch das­ …“

von Thomas Mayer – Leipziger Volkszeitung v. 30.07.2016

Bild: Prof. Dietger Niederwieser, Martina Wende (Leukämiepatientin), Sabine Fendel (Geschäftsstellenleiterin), Jochen Müller-Berndorff (Vorstand “Zusammen gegen den Krebs”) Foto: André Kempner